Wildfrauen am Falkenstein
Der Inzeller Burgstall am Falkenstein ist kein (!) nachgewiesener Burgplatz. Es wurde noch nie archäologisch gegraben und es gibt nur vage Spekulationen über eine mittelalterliche Burg.
Aber warum an diesem Platz?
Nichts deutet auf einen besonders geeigneten Platz für eine Burgfeste. Auch ist sie vom Durchgang zum Weißbachtal als Schutz zu weit entfernt. Und was sollten die beiden ungewöhnlichen Erdhügel, die noch dazu ca. 100 m entfernt sind und außerdem durch einen Bach getrennt sind. Und die davor befindliche Wallanlage hat auch eine sonderbare Form. Zusammen mit einem Geologen fanden wir im Jahre 2004 am großen Burgstallhügel seltsame, künstlich geschaffene Steine, die ich dem Heimatpfleger zur weiteren Verwahrung übergab. Ein Hinweis auf eine frühere Besiedlung, eine Burg oder einen Tempel?
Insgesamt wirkt das ganze Areal und die Lage eher als ein vorgeschichtliches (keltisches ?) Heiligtum.
Und dafür spricht auch die Nähe zum Falkenstein. In der Nähe von vielen Falkensteinen finden sich Heilquellen, keltische Kultplätze, Kirchen, Kapellen, Burgen. Geomanten, Radiästheten und Schamanen berichten mir von den starken dortigen Energien.
Eine besondere Quelle gibt es auch in der Nähe vom Falkenstein bei Inzell. Der Heimatpfleger erwähnte Erzählungen von verschwundenen Menschen in dieser Quelle - dem sogenannten Wasserloch oder auch Weißbachquelle. Ein Radiästhet, den ich um Messung bat, war im Winter 2003 dort, konnte aber schneebedingt nicht bis zur Quelle hinkommen, berichtete aber schon von sehr starken Messergebnissen im Ablaufbereich!
Ich vermute, dass diese Quelle ebenso wie die starke Heilquelle am Wolfgangsee-Falkenstein heilkräftige Wirkung hat. Laut Auskunft des Heimatpflegers soll der Zugang zur Quelle erleichtert werden. Der Falkenstein am Wolfgangsee gehört (nicht nur) für mich zu den größten Mysterien des Alpenraums. Er ist definitiv altes keltisches Kultgelände (siehe Dr. Georg Rohrecker) und zwar sowohl am Bergfuß, als auch über das heilige Tal hinauf bis zum Gipfel. Während beim Wolfgangsee-Falkenstein viel über die keltische Geschichte bekannt ist, habe ich durch meine Forschungen ausreichend Hinweise auf ähnliche Wurzeln beim Inzeller Falkenstein gefunden.
Besonders erwähnenswert ist noch die dortige Sage von den drei Frauen (Hinweis auf die keltische Muttergöttinentrinität) und dem Frauenloch.
Sie wirkten segnend bei Geburten und das Frauenloch soll einen Schatz verbergen. Ein weiterer interessanter Aspekt ist das häufige Vorkommen von Schätzen in Verbindung mit den Drei Wildfrauen. Das Frauenloch am Falkenstein soll so einen Schatz beherbergen!
Erni Kutter (Der Kult der Drei Jungfrauen) schreibt:
In diesem Zusammenhang passt (...) die Überlieferung, dass die Schlüssel, mit denen die unterirdischen Schatzkammern geöffnet werden können, am Haselstrauch hängen, d.h. die als Wünschelruten verwendeten Haselzweige sind.
Das würde bedeuten, dass die Schatzkammern der Dreifrauensagen jenes geheime, gehütete und nur bestimmten eingeweihten Personen zugängliche Wissen um die verborgenen Kräfte der Erde und ihrer Wasser enthalten bzw. diese Kräfte selbst damit gemeint sind."
Ist dieser Schatz nicht auch als Metapher für die segensreiche Wirkung eines Sonnenlochs zu verstehen?
Das Frauenloch ist möglicherweise ein Sonnenloch, ein Sonnenauge (Forschung über betroffene Orte und Zeiten ist noch ausstehend) - vergleichbar dem nahen Teufelsloch im Lattengebirge. Dort habe ich die Zusammenhänge zwischen Sonnendurchgangsphänomen, jahreszeitliche Bedeutung und Sonnen-/Ahnenkult bereits entschlüsselt.
Erni Kutter weist daraufhin, dass die Sommer- und Wintersonnenwende in vielen Dreifrauensagen vorkommen und wichtig im Bethenkult waren. Als kosmische Wandlungsgöttinnen wurden sie an gerade jenen heiligen Tagen aktiv.
Dazu assoziiere ich den Tag der (Ur-)Mütter = Heiligabend und damit auch die Zeit der Rauhnächte und die Wildfrauensage vom Inzeller Falkenstein:
Der große Burgstallhügel vor dem Falkenstein ist zur Sommersonnenwende ausgerichtet und könnte somit ein Bethenkultort gewesen sein und die dortigen Erlebnisse verschiedener Personen bestätigen die spirituelle Bedeutung und Kraft jener beiden Hügel.
Auch in Inzell dürften jene Kulte Bestandteil des Falkensteinmysteriums gewesen sein. Eine Inzellerin bezeichnete die beiden Burgstallhügel sogar als keltischen Zeremonialhügel, wie sie es von alten Inzellern gehört hatte.
Der nördliche Hügel ist geomantisch noch nicht erforscht - hier wäre noch Nachholbedarf.
Bei beiden Falkensteinen existiert ein Krottensee. (?)
Weitergehende Infos:
der Wolfgangsee-Falkenstein ist Teil eines uralten Pilgerwegs, der - analog dem buddhisischen heiligen Berg Kailash - einmal im Leben von den Gläubigen umrundet werden soll. Näheres ist beim Abt vom Kloster Gut Aich am Wolfgangsee zu erfahren.
Pater Dr. Johannes Pausch im Mai 2003:
“Der Wallfahrtsweg über den Falkenstein ist 5000 Jahre alt.”
Damit gewinnt auch der neuentstandene (oder wiederbelebte ?) Pilgerweg VIA NOVA über den Falkenstein am Wolfgangsee eine große Bedeutung!
Am Wolfgangsee-Falkenstein gab es lange Zeit eine Einsiedelei -
am Inzeller Falkenstein gibt es in ca. 1 km Luftlinie Entfernung den Ort Einsiedl mit einer Nikolauskirche. Nikolauskirchen haben stets einen Bezug zu den Drei Heiligen Madln (Drei Bethen, Drei Wildfrauen, Drei Saligen).
„Wo heute in den Ostalpen Nikolauskirchen stehen, waren ursprünglich Kultplätze, bei denen es um Fruchtbarkeit und ewiges Leben ging.“ Quelle: Dr. Georg Rohrecker, Die Kelten Österreichs, S. 143
In der Kirche finden wir entsprechende Motive! Und am nahegelegenen Falkenstein finden wir die bereits erwähnte Frauensage vom Frauenloch und den Drei Wildfrauen.
Barbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl, das sind die drei heiligen Madl.
Foto: Die Drei Wildfrauen in der Nikolauskirche von Einsiedl