See unter dem Dom
Eine sehr alte Sage berichtet darüber folgendes:
Die Domkirche zu Salzburg steht auf ungeheuren Gewölben, Mauern und Pfeilern, die tief in die Erde hinabreichen. Da unten liegt auch ein See, den die Sonne noch nie beschienen und der nur bewegt wird, wenn ein Erdbeben ihn erschüttert. Stadt und Domkirche können daher auch nie durch ein Erdbeben zugrunde gehen, weil sich dessen Gewalt allemal im Wasser bricht.
Einst soll in Salzburg ein so starkes Erdbeben gewesen sein, daß die Kuppel der Domkirche der Länge nach auseinander barst und man zwischendurch das Blaue des Himmels sah. Aber schon beim nächsten Stoß fügte sich alles wieder gut zusammen, daß man gleich darauf auch nicht mehr die kleinste Spur von der Beschädigung wahrnehmen konnte.
Quelle: Salzburger Sagenbuch - Brettenthaler, Laireither; Verlag der Salzburger Druckerei 1976
Decodierung:
Es ist seltsam, wie die alte Volkssage auf diese Weise die Zerstörung des Salzburger Domes und namentlich die der Kuppel durch eine Bombe im Jahre 1944, aber auch seine glanzvolle Wiederherstellung irgendwie prophezeit hat!
Foto: Salzburger Dom (Mitte) mit Gaisberg